Inselkunst auf der Löfflerblänke – Vergnügen am Fluss
Die Entwicklung einer Idee
Von einer Brennnesselflur zu einem beachteten Punkt
Es bot sich einfach an,
darüber nachzudenken, an diesem Punkt etwas aufzustellen. Ein Kunstwerk das an die Weser passt. Es sollte dem Vergnügen der Betrachter dienen, erheitern, ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Dann würde es wohl auch Tausenden von Radtouristen, die es passieren, so gehen. Passanten, die über die Weserbrücke kommen, könnten einen kurzen Moment verweilen, sich freuen, ebenso wie alle, die auf der Schlagde einen Parkplatz gefunden haben.
Schauen Sie sich an, was viel Einsatz und die Ideen der Künstler aus diesen Überlegungen gemacht haben. Ein Vorschlag an die Stadt Minden und ihre Bewohner.
Wie fing es an?
Mit den Besonderheiten des Ortes. Grundvoraussetzung: Es darf sich bei Hochwasser kein Hindernis bis zur "Hundertjahresflut" bilden. Das hat Anforderungen an Platzierung, Gestaltung und Konstruktion zur Folge.
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Was könnte man dort zum Beispiel aufstellen?
Ergebnisse eines Schülerwettbewerbes (Herdergymnasium 2017)
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Was kann man dort aufstellen?
Mit Hilfe des Kunstmuseums Marta (Herford) wurden Künstler gesucht, die sich mit Kunst im öffentlichen Raum auskannten. Sie stellten sich einem Wettbewerb. Der Gewinner: "Inges Idee" aus Berlin.
"Inges Idee" hat schon weltweit markante Skulpturen mit dem sie umgebenden Raum in Beziehung gesetzt. Oft mit einem Augenzwinkern (bitte auf die Bilder tippen).
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Und hier der Vorschlag:
Die Pegelschlange - Vorausschauende Maßnahme
 Blick zur Schlagde |  Blick von der Schlagde |  |
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 Blick aus Richtung Brücke |
Und sie ist machbar
Natürlich gleicht sie in ihrer Ausführung einem echten Pegel. Darum warnt sie uns auch mit ihrer roten Markierung vor dem Jahrhunderthochwasser. Sie ist aus Stahl und unverwüstlich. Ihre Farben sind beständige Originalfarben, durch ihre erhabene Einteilung die ist Farbe einfachst auszubessern. Sie widersteht der Flut.
Man nennt sie schon Nessie
Aber es wird noch etliche andere Namen geben. Anerkennend, liebevoll spöttisch, beißend spöttisch. Vielleicht auch ablehnend. Wie wäre es mit folgender Betrachtung:
Das Werk soll dem Vergnügen der Betrachter dienen, erheitern, ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Die ersten Reaktionen sind häufig so. Selbst viele Kritiker stimmen dem zu.
Dann wird es vermutlich auch Tausenden von Radtouristen so gehen, die es passieren. Passanten, die über die Weserbrücke kommen, werden vielleicht einen kurzen Moment verweilen, sich freuen. Ebenso wie viele, die auf der Schlagde einen Parkplatz gefunden haben.
Beim Einen oder Anderen wird es weitergehende Überlegungen auslösen.
Die Pegelschlange wird also einen erhofften Zweck erfüllen, das ist kaum zu bezweifeln. Wenn sie aber dort steht hat sie die Chance ständig neue Besucher Mindens anzusprechen. Vielleicht verbinden sie es mit den anderen Qualitäten der Stadt. Und auch die Mindenerinnen und Mindener werden sie als Bestandteil ihrer liebenswerten Stadt schätzen lernen, da sind wir sehr sicher.
„Es ist ganz nett, aber hat es überhaupt eine künstlerische Aussage?“ heißt es jetzt schon von Kritikern. Die erschaffenden Künstler sind davon überzeugt. Sie können es beschreiben, sie nennen es „Vorausschauende Maßnahme“ und spielen mit dem Begriff des Maßbandes.
Manche nennen es schon Nessie, werden sie nicht bestätigt, wenn bei Hochwasser das Bild ihren Gedanken noch mehr entspricht? Hat man nicht schon etwas erreicht, wenn ein Kunstwerk freundlich zu einem wenn auch geheimnisvollen Lebewesen personifiziert wird?
Auch der erst von Betrachtern gefundene Name „Pegelschlange“ belegt diesen zur Auseinandersetzung anregenden Prozess. Man nimmt etwas Mystik heraus und ersetzt es durch die strenge technische Aufgabe, die ein Pegel hat, lässt gleichzeitig die Schlange weiterleben. Kommt man dann nicht dazu, die widersprüchliche Aussage zu erkennen? Der Pegel hat gefälligst an Ort und Stelle zu bleiben, um seine Pflicht zu erfüllen. Sind das nicht die Regeln, die er einzuhalten hat? Muss er nicht geradlinig sein? Da schlägt er einfach Bögen und erweckt den Eindruck, sich ins Abenteuer flussabwärts davon zu schlängeln. Dabei erheitert er noch seine Beobachter. Das darf er doch nicht! Oder muss man durch die Verwandlung sagen, das darf sie, die Schlange, doch nicht?
Zeigen der Pegel und die Schlange uns nicht die Pole des Lebens, nämlich Lebensnotwendigkeit und Lebensfreude? Und wenn wir uns beim Anblick erfreuen, haben wir dann nicht schon unbewusst den Widerspruch erkannt?
Und wenn man jetzt der Pegelschlange vorwirft sie koste Geld, müsse gepflegt werden und man hätte viel mehr über sie reden müssen, antwortet sie dann nicht selbst? „Komm, ich bin solide, ich bleibe ja hier, egal wie hoch das Wasser steht und wenn Ihr Euch ein wenig auf mich einstellt und meine Eigenheit berücksichtigt, könnt Ihr an mir auch den Pegel ablesen und ich kann den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Und hättet Ihr mich gelassen, wenn Ihr vorher gewusst hättet, dass ich vom Pegel zur Pegelschlange werden wollte?“
Häufig gestellte Fragen
Hilfreiche Infos
Woher kommt das Geld und wer kümmert sich?
Die Pegelschlange wird rein privat finanziert. Sie kostet keine Steuergelder, erhält auch keine öffentlichen Zuschüsse.
Die Weserfreunde und die privaten Spender übernehmen in der Zukunft den Betrieb und den Unterhalt.
Der RC Minden-Porta Westfalica hat die Koordination der Finanzierung übernommen und wird sich selbst mit einem Beitrag beteiligen, der dem üblichen Engagement des Clubs in kulturellen Dingen entspricht.
Die Öffentlichkeit war nicht beteiligt?
Zunächst war es tatsächlich nur die Idee der Weserfreunde und einiger engagierter Privatleute. Es wurde ein Schülerwettbewerb durchgeführt. Doch von Anbeginn war auch die Stadt Minden in fast allen Treffen durch die stimmberechtigte Anwesenheit ihrer Kulturdezernentin beteiligt.
Als das Projekt sorgfältig so weit entwickelt war, dass es als grundsätzlich machbar zu bezeichnen war, erfolgte die Information der Politik verbunden mit der Bitte um Zustimmung.
Nun werben wir um die Zustimmung der Öffentlichkeit.
Wenn viele der Idee folgen, wird sie umgesetzt. Wenn nicht, war es ein schöner Traum, den man irgendwann vielleicht irgendwo anders wieder aufgreifen kann.
Es wurden heimlich ohne Genehmigung durch das Betonfundament Fakten geschaffen.
Zuständig für die Genehmigung des Kunstwerkes ist die Obere Wasserbehörde der Bezirksregierung Detmold. Im Zuge der Baumaßnahme Löfflerblänke wurde in Abstimmung mit der Stadt Minden, der Bezirksregierung Detmold und dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt das Fundament vorab eingebaut.
Die Stadt Minden hat den Beton auch nicht bezahlt. Die Bezahlung erfolgte getrennt zu den übrigen Kosten der Blänke durch das „Pegelschlangenteam“. Natürlich war die Errichtung im Zuge der übrigen Baumaßnahmen sehr viel preiswerter möglich, die Kosten lagen bei etwa bei 10 % eines nachträglichen Baues.
Da will sich jemand ein Denkmal setzen.
Natürlich wollen wir ein Denkmal. Aber nicht für uns, sondern für die Bürger der Stadt Minden und ihre Gäste.
Der Vereinszweck der Weserfreunde ist die Verschönerung und Verbesserung der städtischen Situation am Fluss. Dazu gehört auch dieses Projekt.
Wenn der Rotaryclub Minden-Porta Westfalica als Organisator der Finanzierung auftritt und selbst einen kleinen Teil beiträgt, liegt das völlig im Rahmen seiner bisherigen kulturellen Tätigkeit. Der jährliche Etat der sozialen Projekte liegt weit über dem Engagement bei der Pegelschlange.
Dann bleiben noch etliche Privatspender, die Freude an der Sache haben, aber nicht genannt werden möchten und somit den RC Minden-Porta Westfalica mit der Abrechnung beauftragen, auch diese setzen „sich“ somit kein Denkmal.
Der Stadt werden unabsehbare Folgekosten aufgedrückt.
Die Pegelschlange ist robust.
Die Weserfreunde und die privaten Spender übernehmen in der Zukunft den Betrieb und den Unterhalt.
Eine Nutzung als Rutsche wird durch die erhabene Maßeinteilung zumindest sehr erschwert, klettern kann man nicht verhindern, das geht aber auch bei keinem Baum.
Anders als andere Werke kann die Schlange jederzeit umgesetzt oder entfernt werden, sie ist nicht untrennbar mit der Örtlichkeit verbunden. Das ist mit den Künstlern abgestimmt.
Nun entscheiden Sie!
Für alle, die sich bisher eingesetzt haben war es eine gute Idee. Sie reifte zu einer machbaren Idee, Genehmigungen sind nicht alle erteilt, haben aber gute Chancen, die Finanzen sind ohne öffentliche Beteiligung für die Realisierung geregelt, die Folgekosten ebenfalls.
Wenn viele der Idee folgen, wird sie umgesetzt, wenn nicht, war es ein schöner Traum, den man irgendwann und irgendwo wieder aufgreifen kann.
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